Ist CBD legal in Deutschland 2025?
- obarut1995
- 15. Juni
- 4 Min. Lesezeit

CBD-Produkte boomen seit Jahren – und trotz zunehmender Bekanntheit herrscht bei vielen noch Unsicherheit: Ist CBD überhaupt legal? Und wie sieht die Rechtslage im Jahr 2025 konkret aus? Dieser Artikel gibt dir einen umfassenden Überblick über den aktuellen rechtlichen Rahmen, die wichtigsten Veränderungen der letzten Jahre und worauf du als Verbraucher beim Kauf achten solltest.
Was ist CBD eigentlich?
CBD, kurz für Cannabidiol, ist einer von über hundert Wirkstoffen der Cannabispflanze. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) hat CBD jedoch keine psychoaktive Wirkung. Es macht also nicht „high“, wird aber dennoch eine entspannende, schmerzlindernde oder beruhigende Wirkung nachgesagt. Genau das macht den Stoff für viele Menschen interessant – sei es zur Unterstützung des Schlafs, zur Entspannung oder als Ergänzung in stressigen Phasen.
Ist CBD in Deutschland 2025 legal?
Ja, CBD ist auch 2025 in Deutschland legal – allerdings mit klar definierten Einschränkungen. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass der THC-Gehalt des Produkts unter 0,3 % liegt. Dieser Wert wurde 2024 von vormals 0,2 % auf 0,3 % angehoben, um sich an die EU-Vorgaben anzupassen.
Außerdem gilt: CBD darf nur aus EU-zertifiziertem Nutzhanf gewonnen werden und darf nicht als Arzneimittel vermarktet werden – es sei denn, es liegt eine entsprechende Zulassung vor. Viele der gängigen CBD-Produkte – etwa Öle, Kapseln oder Kosmetik – sind daher als Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetika eingestuft, nicht als Medikamente.
Was hat sich 2024–2025 konkret geändert?
Die wichtigste Veränderung betrifft die Anpassung des THC-Grenzwerts. In der Praxis bedeutet das: Mehr Hanfsorten dürfen nun legal verarbeitet werden, und Hersteller haben mehr Spielraum bei der Produktion. Dadurch ist auch die Produktauswahl für Verbraucher gestiegen.
Trotzdem bleibt ein kritischer Punkt bestehen: CBD in Lebensmitteln fällt unter die EU-Verordnung über sogenannte „Novel Foods“. Das bedeutet, dass für bestimmte Produkte – wie CBD-haltige Getränke oder Nahrungsergänzungsmittel – eine spezielle Zulassung nötig ist. Diese haben in Deutschland bislang nur wenige Hersteller erhalten.
Ist CBD mit THC legal?
Ja – CBD-Produkte dürfen geringe Mengen THC enthalten, solange sie unter der gesetzlich festgelegten Grenze von 0,3 % liegen. Diese Grenze gilt auch 2025 weiterhin für den freien Verkauf. Produkte mit höherem THC-Gehalt sind außerhalb lizensierter Abgabestellen nicht frei erhältlich.
Seit der teilweisen Legalisierung von Cannabis im Jahr 2024 ist der Eigenanbau für Erwachsene unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Auch sogenannte Cannabis-Clubs dürfen Anbau und Abgabe innerhalb gesetzlicher Rahmenbedingungen organisieren. Darüber hinaus bleibt medizinisches Cannabis mit höherem THC-Gehalt weiterhin rezeptpflichtig und ist nur über Apotheken erhältlich.
Ein kurzer Überblick:
CBD-Isolate (THC-frei): uneingeschränkt legal
Vollspektrum-Öle (< 0,3 % THC): legal, wenn die Grenze eingehalten wird
Produkte mit > 0,3 % THC: nur im Rahmen medizinischer Verordnungen oder in Cannabis-Clubs erlaubt
Wichtig: Auch bei sehr geringem THC-Gehalt kann es zu positiven Drogentests kommen – etwa im Straßenverkehr. Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte zu THC-freien Produkten greifen.
Bereich | Erlaubt? | Hinweis |
✅ CBD mit < 0,3 % THC | Ja | Frei verkäuflich, solange THC-Grenze eingehalten wird |
✅ CBD-Isolate | Ja | 100 % THC-frei – auch für sensible Situationen empfohlen |
⚠️ THC-haltige Produkte (> 0,3 %) | Teilweise | Nur über Cannabis-Clubs, Eigenanbau (unter Auflagen) oder auf Rezept |
❌ Freier Verkauf von THC-Produkten | Nein | Nicht im Handel erlaubt, nur über legale Wege erhältlich |
🚫 Fahren unter THC-Einfluss | Verboten/Eingeschränkt | THC-Grenze im Blut: 3,5 Nanogramm/ml – ähnlich wie 0,5 Promille bei Alkohol |
⚠️ Probezeitregelung für Fahranfänger | THC-Verstoß = Verlängerung um 2 Jahre | Besonders streng, auch bei geringen THC-Werten oder Restspuren im Blut |
Welche CBD-Produkte sind erlaubt?
Erlaubt sind grundsätzlich alle CBD-Produkte, die die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Dazu zählen:
CBD-Öle, sofern sie unter der THC-Grenze liegen
CBD-Kosmetik, wie Cremes oder Salben
CBD-Kapseln und Tropfen, wenn sie Novel-Food-konform sind
CBD-Tees, wenn sie nicht als Rauchware verkauft werden
Nicht eindeutig geregelt oder in vielen Fällen sogar verboten sind hingegen CBD-Blüten. Auch wenn diese theoretisch THC-arm sind, sehen viele Behörden in ihnen ein Produkt, das zum Rauchen geeignet ist – was rechtlich ehr als Grauzone gilt.
Kann man CBD ohne Rezept kaufen?
Ja, der Kauf von CBD ist in Deutschland rezeptfrei möglich – vorausgesetzt, es handelt sich nicht um ein zugelassenes Arzneimittel. Die meisten Produkte auf dem Markt sind als Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik oder Aromaöl deklariert. Verbraucher sollten beim Kauf darauf achten, dass Produkte klar gekennzeichnet sind und idealerweise durch unabhängige Laboranalysen geprüft wurden. So lässt sich sichergehen, dass der THC-Gehalt eingehalten wird und keine Verunreinigungen enthalten sind.
Darf man CBD beim Autofahren konsumieren?
Grundsätzlich ja – aber Vorsicht ist geboten. CBD ist nicht psychoaktiv und beeinflusst das Fahrverhalten nicht direkt. Allerdings kann es bei Produkten mit minimalem THC-Anteil vorkommen, dass bei Verkehrskontrollen ein Drogentest positiv anschlägt. Rechtlich entscheidend ist dabei nicht nur der THC-Gehalt des Produkts, sondern auch, ob THC im Blut nachweisbar ist. Wer regelmäßig fährt, sollte daher auf THC-freie Produkte achten.
Fazit: Legal – aber mit Einschränkungen
CBD ist 2025 in Deutschland grundsätzlich legal. Entscheidend ist, dass der THC-Gehalt unter 0,3 % liegt und das Produkt korrekt deklariert ist. Besonders CBD-Öle und Kosmetika sind problemlos erhältlich, solange sie aus EU-zertifiziertem Nutzhanf stammen und nicht als Arzneimittel beworben werden. Die Gesetzeslage bleibt jedoch in Bewegung – Verbraucher sollten sich daher regelmäßig informieren und nur bei seriösen Anbietern kaufen.
Quellen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM):https://www.bfarm.de
Deutscher Hanfverband:https://hanfverband.de
EU-Verordnung über neuartige Lebensmittel (EU) 2015/2283:https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32015R2283
Lebensmittelklarheit.de (Verbraucherzentrale):https://www.lebensmittelklarheit.de
CannaG / Deutsche Cannabisagentur:https://www.cannag.de
